Angesichts von Klimakrise, Artensterben, Luft- und Umweltverschmutzung sowie Lärmbelastung ist auch und gerade im Bereich der Stadt- und Verkehrsplanung ein umfassender Wandel notwendig. Wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit von Nachbarschaftsinitiativen, Anwohner*innen und Verwaltung der Schlüssel ist zur erfolgreichen Umwandlung des Samariterkiezes in ein grünes, gesundes, klima- und sozial gerechtes Stadtviertel.
Der Samariterkiez ist eines der einwohner*innenstärksten Wohnquartiere Berlins mit dem geringsten Anteil öffentlicher Grünflächen und einem sehr hohen Anteil sogenannter grauer Infrastruktur, die mehrheitlich dem fahrenden und stehenden Autoverkehr vorbehalten ist (vgl. Grünstudie, S. 25ff.). Die unausgewogene Verteilung und Nutzung des öffentlichen Raums bekommen wir unmittelbar zu spüren: Es wird es immer heißer, Pflanzen und Bäume gehen ein, die Luftqualität nimmt ab, die Lärmbelastung nimmt zu.
Die bauliche Struktur des Samariterkiezes bietet trotz der zentralen Bänschpromenade kaum freie Flächenpotenziale, um dem entgegenzusteuern. Jedoch bietet die von Stadträtin Clara Herrmann beauftragte Grünstudie eine Reihe von Ansätzen, wie graue in grüne Infrastruktur umgewandelt werden kann.
Mit der Errichtung der Modalfilter zur Reduktion des Durchgangsverkehrs wurde bereits ein elementarer Schritt getan. Weitere sind geplant bzw. beantragt: Durchfahrtsverbotsschilder (Anlieger frei) an den Zufahrtsstraßen, Fußgänger*innenzone obere Waldeyerstraße, Fahrradstraße Rigaer, versenkbare Poller, Tempo 30 und Zebrastreifensicherheit Proskauer Straße. Dies begrüßen wir und haben darüber hinaus verschiedene Ideen, um den Samariterkiez klimaresilient sowie noch menschen- und umweltfreundlicher zu gestalten.
Beitragsbild (c) Living the City